Wertschätzung ist mein wichtigster Wert

In diesem Artikel erfährst du, welche Werte mir in der Zusammenarbeit in Lektorat oder Schreibcoaching (und auch im Leben) wichtig sind. Was Wertschätzung, Verantwortung, Lernbereitschaft, Freiheit und Freude mit meinem Angebot zu tun haben, soll dir helfen, zu entscheiden, ob du dich bei mir aufgehoben fühlst*.

*In diesem Artikel verwende ich nur weibliche Formen. Alle anderen Geschlechter sind natürlich mitgemeint.

Inhaltsverzeichnis
1. Warum braucht es im Business überhaupt Werte?
2. Über allem steht die Wertschätzung
3. Verantwortung übernehmen
4. Lernbereitschaft macht meine Arbeit spannend
5. Das bedeutet mir Freiheit
6. Mit Freude schreiben

1. Warum braucht es im Business überhaupt Werte?

Für mich repräsentieren Werte diejenigen Einstellungen, Ideale und Bedürfnisse, an denen ich mich in meiner Arbeit und privat orientiere. Sie umgeben mich und sind für mich da wie ein Kreis von Freundinnen, wenn ich Rat oder Unterstützung brauche. Erinnern mich daran, wie ich Kommunikation und Zusammenarbeit gestalten möchte.

Zusammen bilden sie meine Philosophie und schaffen gleichzeitig Verlässlichkeit für meine Kundinnen und mich. Ebenso sind sie bei Herausforderungen die Hände, die ans trockene Ufer helfen.

 

2. Über allem steht die Wertschätzung

Schreiben ist so individuell wie ein Fingerabdruck, jede geht auf ihre eigene Art heran. Ich begegne Texten aus vielen verschiedenen Genres und auf unterschiedlichen Niveaus. Doch egal, um welches Thema es geht, an welcher Stelle die Autorin steht, wie der Text geschrieben ist und welchen Auftrag ich bekomme: Die Autorin hat bisher schon viel Arbeit hineingesteckt, durchlief einen langwierigen Prozess, in dem sie bereits Hindernissen begegnet ist. Das würdige ich und stehe ihr beiseite, noch besser voranzukommen.

Ich begreife Texte als Ausdruck einer Persönlichkeit und möchte dies stärken und herausarbeiten. Mein eigener Zugang zum Schreiben hat mir gezeigt, dass jeder irgendwann vor einem Schreibproblem steht, auch ich. Doch habe ich gelernt, sie zu überwinden, und mein Schreiben im Laufe der Zeit zu verbessern. Diese Erfahrung will ich meinen Kundinnen ermöglichen.

In Beratung, Lektorat und Korrektorat zeige ich auf, wie sich die Wertschätzung fürs eigene Schreiben stärken lässt. Oft braucht es dazu nur Kleinigkeiten, etwa überhaupt weiterzukommen, jeden Tag ein bisschen Text zu schreiben, zu erkennen, dass Ideen sich allmählich zum fertigen Text entwickeln. Und natürlich die Endversion zu würdigen.

 

3. Verantwortung übernehmen

Für mich ist im Arbeitsleben und privat besonders wichtig, dass jeder die Verantwortung für seinen Anteil am Ablauf eines Projektes, eines Vorhabens übernimmt. Meine Kundinnen können sich darauf verlassen, dass innerhalb der gebuchten Leistungen alles einen guten Verlauf nimmt. Im Coaching etwa lese ich mich in den Text ein, finde heraus, an welcher Stelle im Schreibprozess die Kundin steht und was ihr jetzt hilft. Ich lege mit ihr zusammen die Schritte fest, mit denen sowohl der Text als auch ihre Schreibfähigkeiten wachsen, und arbeite nach den gemeinsam festgelegten Kriterien.

Verantwortung bedeutet auch, ehrlich und konstruktiv zu sein und auf Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen. So verwirkliche ich das Ziel, dass meine Kundinnen genau das lernen, was sie jetzt weiter bringt, um anschließend selbstständig besser weiterzukommen. Indem ich Verantwortung für den Prozess übernehme, unterstütze ich sie dabei, ihr Schreibrepertoire zu erweitern und ihre Stimme zu finden. Das setzt auch voraus, dass ich kreative Ideen und geistiges Eigentum respektiere.

Im Umkehrschluss bedeutet dieser Wert, dass ich keine Verantwortung für Endversionen übernehme. Ich vermittle das Handwerkszeug fürs Schreiben und Überarbeiten bzw. gebe umfassende Hinweise, was aus meiner Sicht an einem Text geändert werden sollte und warum. Was die Schreiberin letztendlich davon übernimmt, bleibt ihr überlassen.

 

4. Lernbereitschaft macht meine Arbeit spannend

Handout konzipieren, Verträge ausfüllen – Rechnungen schreiben: Routine erleichtert die formale Seite der Arbeit. Bei den Aufgaben rund um Lektorat, Korrektorat und Schreibcoaching freue ich mich, dass ich kontinuierlich dazulerne. Durch die Texte aus verschiedenen Genres wird mir nie langweilig, die interessanten Thesen oder Plots, in die ich mich eindenke, die Menschen mit ihrer ganz eigenen Herangehensweise ans Schreiben. Das treibt mich an.

Für meine Kundinnen bedeutet das, dass ich mich flexibel auf ihre Bedürfnisse einstelle. Sie können sicher sein, dass ich herausfinde, was sie möchten und ihnen so helfe, dass sie weiterkommen. Außerdem reflektiere ich meine Herangehensweise und passe das jeweilige Angebot an. Das setzt auch von Seiten der Autorinnen Offenheit und Vertrauen voraus, sich selbst zu hinterfragen. Nur wenn ich weiß, welches ihr Ziel ist und was sie dafür lernen möchten, kann ich mich darauf einstellen.

Ebenso erfordert die Lernbereitschaft ehrliches Feedback: Nichts schlimmer, als wenn ich merke, in der Zusammenarbeit lief etwas nicht ganz rund, während meine Kundin beteuert, meine Leistung sei voll zu ihrer Zufriedenheit gewesen. Denn ich möchte mich verbessern, und wer, wenn nicht die Autorin, könnte mir dabei helfen. Genauso finde ich es richtig zu sagen, wenn ein Text aus inhaltlichen Gründen noch nicht veröffentlichungsreif ist. Ob die Autorin noch einmal drüber geht oder nicht, bleibt ihr überlassen.

 

5. Das bedeutet mir Freiheit

Bis Anfang der 2000er Jahre habe ich Texte überwiegend redigiert (journalistisch bearbeitet) oder Korrektur gelesen. Bis sich ein Unbehagen meldete, weil ich immer um Hilfe für andere Probleme gefragt wurde als nur einen formal korrekten Text zu liefern. Meine Kundinnen wollten etwa wissen, wie sie den Fokus ihres Textes festlegen, eine eigene Meinung oder Stimme finden oder überhaupt ins Schreiben kommen. Dabei konnte ich ihnen nur weiterhelfen, wenn sie mit meiner Art, an Probleme heranzugehen, etwas anfangen konnte.

Das fühlte sich an, als ob ich ihnen etwas überstülpe, und ich suchte nach Ideen, mit denen ich als Hilfestellung für Schreibende fungiere, ohne ihnen vorzuschreiben, wie sie vorgehen müssen. Ich fand sie im Zusatzstudium zur Schreibberaterin der Pädagogischen Hochschule Freiburg und entschied mich dafür, noch einmal zwei Jahre zu studieren inklusive Praktikum an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Seitdem lebe ich Freiheit als Lektorin und Schreibcoach, wenn ich Autorinnen mit Methoden und kreativen Techniken Raum gebe, ihre eigene Stimme und ihren eigenen Stil zu entwickeln, anstatt sie in vorgefertigte Muster oder gängige Genre-Schablonen zu drängen. Fehler sind als Teil des Prozesses akzeptiert und sogar gewünscht. Die Autorinnen probieren neue Wege aus, ohne sich selbst zu zensieren oder Perfektionismus anzustreben.

Freiheit bedeutet, dass Autorinnen sich entfalten und ihre Fähigkeiten voll ausschöpfen können, sie wird dadurch zum Schlüssel für Kreativität. Dies spiegelt sich auch in einer flexiblen Arbeitsweise wider, die sich an den Bedürfnissen meiner Kundinnen orientiert. Nicht zuletzt entscheiden sie dadurch selbst, welche Aspekte meiner Rückmeldung sie umsetzen möchten.

 

6. Mit Freude schreiben

Ich begegne Texten aus vielen verschiedenen Genres und auf unterschiedlichen Niveau. Doch egal, um welches Thema es geht, wie der Text geschrieben ist und mit welchem Auftrag ich an ihn herangehe: Mir macht es immer Spaß, sie entweder selbst zu überarbeiten oder Tipps zu geben, einfach, weil es ums Schreiben geht.

Mich mit Wörtern zu umgeben, hat mich schon als Kind glücklich gemacht. Gleichzeitig weiß ich, dass viele Faktoren die Motivation untergraben können. Denn bis eine wissenschaftliche Arbeit beendet ist, Texte für die Webseite oder sogar ein Buch geschrieben sind, durchläuft jede Autorin einen langwierigen Prozess, in dem sie viele Hindernisse zu überwinden hat.

Ich kenne alle Stimmungskiller, von Selbstzweifeln über schlechtes Feedback bis zu schwächelndem Durchhaltevermögen, weil ich selbst viel und in verschiedenen Genres schreibe. Und deshalb ist es mein Anliegen, Wege aufzuzeigen, diese Zeit so zu gestalten, dass Autorinnen trotz allem Freude empfinden – manchmal vielleicht nur über Kleinigkeiten wie überhaupt weiterzukommen, jeden Tag ein bisschen Text zu schreiben, zu erkennen, dass Ideen sich allmählich zum fertigen Text entwickeln. Und natürlich am Ende den fertigen Text zu würdigen.

Du hast Lust bekommen, endlich dein eigenes Schreibprojekt weiter voranzubringen? Dann buche eine meiner Leistungen, die genauen Konditionen erfährst du hier: https://jetzt-schreiben.de/leistungen/

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Was macht wissenschaftliches Schreiben aus – und wie setzt du das um?

Du hast ein Thema bekommen für deine Facharbeit, Bachelorarbeit oder die Masterarbeit und fragst dich, was von dir erwartet wird. Deine Arbeit ist fertig, aber du bist dir unsicher, ob sie den formalen und inhaltlichen Kriterien entspricht. In diesem Artikel erkläre ich dir, welche Merkmale deine Arbeit haben sollte, damit sie die Anforderungen an wissenschaftliche Texte erfüllt. Und am Ende erfährst du, wie du sie umsetzt, auf die Schnelle mit KI oder nachhaltig mit Feedback. Damit du mutig ins Schreiben oder in die Überarbeitung einsteigen kannst.

Inhaltsverzeichnis

Definition: Was ist eigentlich mit wissenschaftlichem Schreiben gemeint?

Merkmal 1: In wissenschaftlichen Texten musst du alles erklären

Merkmal 2: In wissenschaftlichen Arbeiten musst du alles begründen

Merkmal 3: Beim wissenschaftlichen Schreiben stellst du Bezüge her

Merkmal 4 Beim wissenschaftlichen Schreiben trennst du Beschreibung, Analyse/Erklären und Schlussfolgern

Merkmal 5: Beim wissenschaftlichen Schreiben verwendest du eine unpersönliche Sprache

Merkmal 6: Unverzichtbar für deinen wissenschaftlichen Text sind Zitieren bzw. Paraphrasieren sowie Belegen und Verweisen

Drei Wege, deinen Text auf wissenschaftliches Niveau zu bringen

  1. Wenn die Zeit drängt und du es dir alleine nicht zutraust
  2. Wenn es dir wichtig ist, dass alles von dir stammt, und du noch Zeit bis zur Abgabe hast
  3. Wenn du das wissenschaftliche Schreiben von der Pike auf lernen möchtest

Die wichtigste Zutat: Traue dir das wissenschaftliche Schreiben zu!

Mein Angebot an dich

1. Was ist eigentlich mit wissenschaftlichem Schreiben gemeint?

Wissenschaftliches Schreiben setzt wissenschaftliches Arbeiten voraus: Bevor du über dein Thema schreibst, setzt du dich mit ihm auseinander. Du eignest dir das Wissen darüber an, denkst darüber nach und hinterfragst die vorhandenen Ergebnisse. Dann entscheidest du, was für dein Thema wichtig ist, ziehst Schlussfolgerungen und wandelst die Erkenntnisse durch Schreiben in deinen eigenen Text um. Dabei benutzt du mit der wissenschaftlichen Ausdrucksweise eine sachliche Sprache.

Ziel des ganzen Prozesses (und der vielen Arbeit, die du dir machst,) ist der Zuwachs an Wissen mittels der Erkenntnisse, die du gewinnst: Wissenschaftliches Arbeiten und wissenschaftliches Schreiben gehen also Hand in Hand. Dass du die von dir erwartete Leistung erbracht hast, zeigt sich zuerst im Aufbau der Arbeit mit Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Puh, denkst du vielleicht, das klingt ganz schön anspruchsvoll. Orientiere dich an den folgenden sechs Merkmalen, dann bekommst du es mit ein bisschen Übung hin:

2. Merkmal 1: In wissenschaftlichen Texten musst du alles erklären

Wissenschaftliche Texte bereiten Informationen auf und erklären sie für die Wissenschaftsgemeinde. Sie sind das Gegenteil von Lexika oder Telefonbüchern, die Informationen lediglich auflisten. Der Stil ist sachlich und nicht erzählend.

Wie erreichst du das im Einzelnen? Durch dein Thema hast du eine Fragestellung erarbeitet. Um diese zu beantworten,

  • stellst du die Informationen dar,
  • systematisierst sie,
  • analysierst und interpretierst sie, um sie schließlich
  • zu diskutieren und zu bewerten.

Du erarbeitest deine Ergebnisse, indem du dich an Fragen orientierst wie:

  • Warum ist der Sachverhalt so (und nicht anders)?
  • Unter welchen Voraussetzungen kam es zu dem Zustand/ kann es dazu kommen?
  • Wo, wann, unter welchen Bedingungen gilt oder galt etwas/diese Aussage?
  • Wie bzw. warum entstand eine bestimmte Auffassung? Wie hat sie sich verbreitet?

Merke: In wissenschaftlichen Texten steht nichts zwischen den Zeilen. Auch wenn sich Lesende etwas selbst denken könnten, weil sie sich besser im Thema auskennen als du, schreibst du alles hin, was es braucht, um dein Thema umfassend und abschließend zu bearbeiten!

Merkmal 2: In wissenschaftlichen Arbeiten musst du alles begründen

Damit deine Arbeit von der wissenschaftlichen Welt ernst genommen wird, begründest du in deiner Arbeit deine gesamte Vorgehensweise. Das beginnt schon mit dem Thema, denn in der Einleitung machst du seine Relevanz deutlich. Genauso begründest du in jedem einzelnen Kapitel und den jeweiligen Unterkapiteln, warum du genau an dieser Stelle diese Unterfrage behandelst und klärst.

Auch die Wahl deiner Methode musst du begründen: Deine Leser*innen wollen wissen, warum du dein Thema auf die gewählte Art und Weise untersuchst und nicht anders. Das setzt sich fort in der Reihenfolge deiner Argumentation: Sage ihnen, warum du dich dafür entschieden hast und nicht für eine andere.

Du denkst es dir bestimmt schon: Sie wollen auch wissen, warum du welche Quellen für die Bearbeitung des Themas ausgewählt hast. Sogar in jedem Schluss wird erwartet, dass du begründest, was deine Ergebnisse und Folgerungen bedeuten, wofür sie gelten bzw. angewendet werden können und wofür nicht. Ob im Schlusskapitel der Arbeit oder in den Zusammenfassungen der einzelnen Kapiteln.

Merkmal 3: Beim wissenschaftlichen Schreiben stellst du Bezüge her

Wissenszuwachs und kritisches Hinterfragen vorhandener Erkenntnisse, die beiden Ziele von Wissenschaft, erreichst du dadurch, indem du dich sowohl auf Forschungsergebnisse aus der Literatur beziehst als auch auf vorhandene Methoden. Dadurch stellst du Bezüge her und trittst in den wissenschaftlichen Diskurs ein. Auch deine Arbeit trägt also dazu bei, die Ziele von Wissenschaft zu verwirklichen.

Das bedeutet für dich: Je weiter du im Studium fortgeschritten bist, desto mehr wird erwartet, dass du vollständig Bezug nimmst. Während du bei Hausarbeit oder Bachelorarbeit nur die wichtigste (und neueste) Sekundärliteratur berücksichtigen musst, wächst deren Umfang bei Master- oder Diplomarbeit. Bei der Dissertation sollte sie dann vollständig eingearbeitet sein.

Merkmal 4: Beim wissenschaftlichen Schreiben trennst du Beschreibung, Analyse/Erklären und Schlussfolgern

Das Prinzip Beschreiben – Erklären (z. B. durch ein Beispiel) bzw. Analysieren – Schlussfolgern bildet das Gerüst des wissenschaftlichen Schreibens wie das Schreiben aller Sachtexte, z. B. im Beruf. Es schafft sowohl die Struktur der gesamten Arbeit als auch die der Haupt- und Unterkapitel. Ja, es zieht sich sogar durch bis in die einzelnen Absätze.

So gehst du vor: Zunächst beschreibst du deinen Gegenstand, dann analysierst du ihn und stellst dabei den theoretischen Bezug her. Zuletzt ziehst du deine Schlussfolgerungen aus der Darstellung und der Analyse. Letzteres wird hauptsächlich in Abschlussarbeiten erwartet, doch ich rate dir, das Schlussfolgern von Anfang an zu üben.

Diese Vorgehensweise empfehle ich dir aus zwei Gründen:

  • Deine Leser*innen wissen dadurch immer, an welchem Punkt der Argumentation sie sich befinden.
  • Durch diesen strengen Aufbau vermischst du die Ergebnisse deiner Forschungen nicht mit deiner persönlichen Meinung.

Merkmal 5: Beim wissenschaftlichen Schreiben verwendest du eine unpersönliche Sprache

Die Wissenschaftssprache unterscheidet sich grundlegend von der Ausdrucksweise, die du normalerweise benutzt. Ich liste die Kennzeichen an dieser Stelle nur auf, demnächst wird es darüber einen eigenen Artikel geben:

Du sollst objektiv und sachlich schreiben, ohne Übertreibungen oder Redundanzen (Wiederholung von bereits Bekanntem). Informationen aus der Sekundärliteratur werden entweder paraphrasiert oder zitiert und die Fundstellen jeweils belegt (s. Merkmal 6). Widersprüche musst du ausschließen und aus deinen Darstellungen schlussfolgern. Es ist wichtig, dass du alle verwendeten Fachbegriffe einführst und definierst.

Der Text soll zudem inhaltlich und sprachlich verständlich sein. Das wird er dadurch, dass in wissenschaftlichen Texten meistens der immergleiche Satzbau benutzt wird: Subjekt – Prädikat – Objekt. Abwechslung ist hier, im Gegensatz zum erzählenden Schreiben etwa, nicht gefragt.

 

Merkmal 6: Unverzichtbar für deinen wissenschaftlichen Text sind Zitieren bzw. Paraphrasieren sowie Belegen und Verweisen

Doch warum muss man zitieren bzw. paraphrasieren und dann auch noch auf die originale Fundstelle verweisen? Denn beim wissenschaftlichen Schreiben kann diese Vorschrift ganz schön lästig werden, vor allem, wenn man gerade im Schreibfluss ist. Sie will dich nicht quälen, sondern gewährleistet, dass:

  • du objektiv bist: Deine Aussagen werden nachvollziehbar, Gedankengänge und Folgerungen können von den Lesenden überprüft werden.
  • dein Text sich einfügt in den Wissenszuwachs und die kritische Diskussion von Erkenntnissen.
  • du das Copyright einhältst und das geistige Eigentum anderer nicht zu deinem machst. Damit zeigst du Respekt vor deren Leistung.

So setzt du Zitate passend ein:

Beim Zitieren baust du wichtige oder prägnante Aussagen anderer Wissenschaftler in deinen Text ein. Zitate sollten deshalb immer relevant sein und in den Zusammenhang passen.

Sie können eine Fragestellung einleiten oder begründen, eine Argumentation vorbereiten oder absichern oder deine Position bzw. Folgerung untermauern. Ebenso kannst du mit einem Zitat starten, um die Aussage darin für einen Vergleich zu nutzen, etwas zu diskutieren oder zu definieren sowie deine Aussage davor weiterzuführen.

Deshalb achte darauf, dass deine Lesenden die Standorte der Quellen anhand deiner Angaben unkompliziert ermitteln können. Welche Zitierweise du am besten benutzt, erfährst du entweder bei deinem Fachbereich oder bei deiner Betreuungsperson.

Drei Wege, deinen Text auf wissenschaftliches Niveau zu bringen

1. Wenn die Zeit drängt und du KI nutzen möchtest

Vor allem, wenn der Abgabetermin naht, und du nur den fertigen Text überprüfen möchtest, kann die Anwendung einer KI mit Textüberarbeitungsfunktion eine große Hilfe sein.

So gehst du vor:

– Öffne das Programm deiner Wahl und schreibe als Prompt in das Feld für die Frage: „Überarbeite den folgenden Text im Hinblick auf Wissenschaftlichkeit.“

– Kopiere das Kapitel, das bearbeitet werden soll, füge es im Programm in das Feld hinter der Frage ein und klicke auf Enter.

– Kopiere die Lösung des Programms und drucke sie entweder aus oder arbeite mit zwei Fenstern – den Originaltext im einen Fenster, im anderen der Vorschlag.

– Doch die KI hat Grenzen: Sie kann weder Zitate ergänzen oder überprüfen noch argumentative Schwachstellen oder Lücken füllen. (Dazu sind gegebenenfalls weitere Schritte mit anderen Prompts nötig.) So weist Chat GPT etwa darauf hin, dass die KI Fehler machen kann. Deshalb überprüfe die neue Fassung darauf, ob die Aussage noch immer dieselbe ist wie im Originaltext. Auch das braucht zusätzlich Zeit, die du einplanen solltest.

Wähle nun aus, welche Teile der Überarbeitung du übernimmst und welche nicht: Kopiere sie und füge sie in den Text ein, indem du den vorhandenen Text ersetzt.

– Weil sich dabei Fehler einschleichen können, lass zuletzt jemanden auf Logik, Vollständigkeit, Rechtschreibung und Zeichensetzung Korrektur lesen.

2. Wenn es dir wichtig ist, dass alles von dir stammt, und du noch Zeit bis zur Abgabe hast

Die Arbeit mit einer KI kann auch zeitraubend sein, weil man jeden Satz überprüfen und einordnen muss. Diese Zeit kannst du genauso gut dafür nutzen, deinen Text selbst zu überarbeiten. So gehst du vor:

– Nimm dir für den Anfang einen kürzeren Abschnitt vor, etwa ein Unterkapitel.

Arbeite ihn Merkmal für Merkmal durch, angefangen mit dem Erklären. Lies ihn ausschließlich daraufhin durch, ob du alles erklärt hast. Markiere die Stellen, an der die Erklärung fehlt.

– Hast du das ganze Unterkapitel durchgearbeitet, geht es an die Ergänzung des fehlenden Merkmals.

– Genauso verfährst du mit dem Begründen, dem Herstellen von Bezügen, usw.

Gehe zuerst lieber schrittweise vor, damit du nichts übersiehst. Mit der Zeit wirst du immer sicherer werden und kannst größere Abschnitte überprüfen. Irgendwann wirst du so viel Routine haben, dass du alle Merkmale gleichzeitig überprüfen kannst.

Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens: Das Schreiben deines Erstentwurfs wird sich verbessern, du wirst die Merkmale bei den nächsten Kapiteln oder Texten immer umfassender sofort einbauen. Und dadurch Zeit bei der Überarbeitung sparen.

– Weil sich immer Fehler einschleichen und man selber textblind wird, ist es auch bei dieser Methode wichtig, dass hinterher jemand deinen Text Korrektur liest. Entweder übergibst du ihn einem Menschen deines Vertrauens oder ziehst einen Profi hinzu, etwa eine Korrektorin oder eine Lektorin.

3. Wenn du das wissenschaftliche Schreiben von der Pike auf lernen möchtest

Du schreibst deine erste wissenschaftliche Arbeit oder stehst schon vor der Abschlussarbeit und willst weder Zeit verplempern noch das Ergebnis dem Zufall bzw. dem Wissen der KI überlassen. Für diesen Fall rate ich dir, dich von echten Menschen unterstützen zu lassen. Das ist aus meiner Sicht die beste Lösung, weil du so von Anfang an lernst, worauf es ankommt. So gehst du vor:

– Lerne die Grundlagen des wissenschaftlichen Schreiben in einem Workshop deiner Hochschule oder Universität. Danach weißt du genau, was von dir erwartet wird. Das lege ich dir sehr ans Herz, weil währenddessen meist die Gelegenheit besteht, das Thema einzugrenzen und die Fragestellung zu erarbeiten.

– Die individuelle Unterstützung während des Schreibprozesses bekommst du anschließend kostenlos in den Sprechstunden der Schreibzentren von Peer-Tutoren. Sie analysieren deinen Schreibstil und du findest heraus, wie du die Kriterien umsetzt, die ich dir in diesem Artikel erklärt habe. Der Nachteil: Die Berater sind selbst Studierende, dadurch ist ihr Niveau nicht unbedingt einheitlich. Zudem arbeitest du vermutlich jedes Mal mit jemand anderem. Dies kann auch ein Vorteil sein, weil man nicht mit jedem Menschen auf einer Wellenlänge liegt. Allerdings musst du dein Thema jeweils wieder neu erklären.

Du arbeitest lieber immer mit demselben Menschen? Dann wende dich an eine professionelle akademische Schreibberaterin. Sie verlangt zwar Honorar, dafür bekommst du von der ersten Idee bis zur Fertigstellung eine fundierte Expertise. Nicht zuletzt kennt sie alle Stolperfallen im Schreibprozess und kann dir weiterhelfen. Suche dir die Person danach aus, dass sie Erfahrung mit deinem Fachbereich hat.

 

Noch eine wichtige Zutat: Traue dir zu, wissenschaftlich Schreiben zu lernen!

Wissenschaftlich Schreiben scheint am Anfang kompliziert zu sein. Doch lass dich davon nicht abschrecken. Denn der formale Aufbau und der immergleiche Ablauf dient auch als Halt, der das Schreiben erleichtert. Vielen fällt es durch dieses Gerüst sogar leichter als eine Gedichtinterpretation, weil man sich nichts aus den Fingern saugen muss. Zudem wird es immer einfacher, nachdem du die ersten Erfahrungen damit gemacht hast. Lass dich nicht entmutigen, wenn Probleme beim Schreiben auftauchen. Suche dir Hilfe, zum Beispiel beim Schreibzentrum deiner Uni oder Hochschule. Und natürlich kannst du gerne unten in die Kommentare schreiben, wenn du eine Frage zu diesem Artikel hast. Oder dich bei mir melden, wenn du professionelle Unterstützung brauchst.

Mein Angebot an dich

Du wünschst dir Begleitung beim Schreiben deiner Arbeit, die über das hinausgeht, was deine Universität oder Hochschule leistet? Als ausgebildete Schreibberaterin (Pädagogische Hochschule Freiburg) mit Schwerpunkt Wissenschaftliches Schreiben habe ich mittlerweile fast 20 Jahre Erfahrung in Schreibberatung, Textfeedback und Korrekturlesen von Hausarbeiten, Abschlussarbeiten und Dissertationen.

Allen mit kleinem Budget empfehle ich das Powerpaket Abschlussarbeit, drei Beratungen zum Sonderpreis für Studierende. Die ausführliche Info dazu gibt es hier: Aktuelles. Alle Details meines Angebots findest du über diesen Link: Leistungen und Honorar.

 

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